Spannungsfelder und Perspektiven digitaler Schulentwicklung

Forschungsprojekt LeadCom

PH Schwäbisch Gmünd | Zentrum für Medienbildung

Spannungsfelder

Wie blicken Lehrkräfte und Schulleitungen auf digitale Schulentwicklung an Grundschulen?

Perspektiven

Welche Schlüsselthemen und Handlungsstrategien identifizieren Expert:innen als entscheidend für erfolgreiche digitale Schulentwicklung?

Ablauf der Forschung

Forschungsablauf

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Die Forschung umfasste Interviews, deren Ergebnisse diskutiert wurden. Diese flossen in eine Delphi-Studie ein, die mit einem Expert:innen-Workshop begann. Die Ergebnisse fließen in ein Online-Fortbildungsmodul ein.

Interviewstudie: Spannungsfelder

32

Interviews (28 Stunden)

19

Ausgewertete Interviews

2023-24

Erhebungszeitraum

Spannungsfelder: Lehren und Lernen

  • Zurückhaltender Umgang mit Aspekten der Digitalität
  • Abwehr von digitalen Einflüssen statt Gestaltung
  • Einsatz digitaler Medien als moderne Version analoger Praktiken
  • Handschrift: Symbol einer grundsätzlichen Abwehrhaltung

Spannungsfelder: Führungshandeln

  • Effizienzorientierung statt Transformation
  • "Schutzraum"-Mentalität
  • Ablehnung von Partizipation
  • Suche nach Verantwortung bei externen Akteuren
  • Fehlende Zukunftsvisionen

Delphi-Studie: Perspektiven

„Ein vergleichsweise stark strukturierter Gruppenkommunikationsprozess, in dessen Verlauf Sachverhalte, über die unsicheres und unvollständiges Wissen existiert, von Experten beurteilt wird."

— Häder/Häder 1995

Ziel der Studie

Konsentierung zentraler Kompetenzen, Haltungen und Governance-Strukturen für die digitale Schulentwicklung an Grundschulen

Panelgrößen

  • Runde 1 (Workshop): n = 8
  • Runde 2 (Online): n = 50
  • Runde 3 (Online): n = 31
Delphi Ablauf

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Ergebnisse

Voraussetzungen für Schulentwicklung

Professionalisierung von Schulleitungen und partizipative Strukturen sind wichtige Voraussetzungen für Schulentwicklung.

Ergebnisse Zustimmung

Konkrete erste Schritte für Schulen

Ranking erste Schritte
1
Gemeinsame Visionsarbeit
2
Kollaborative Teamarbeit
3
Experimentierräume schaffen
4
Impulse durch externe Expertise

Zentrale Erkenntnisse

Haltung, Vision & partizipative Kultur

als Herzstück zukunftsfähiger Grundschulen

Medienkompetenzen

sind wichtig für zukunftsorientiertes Lehren und Lernen. Der Fokus der Grundschule liegt aber auch auf grundlegenden Kulturtechniken

Fehlende Ressourcen

und strukturelle Rahmenbedingungen sind nicht die größten Hemmnisse

Fehlende Führungskompetenzen

und blockierende Haltungen ("Ja, aber"-Kultur) stellen die größten Hemmnisse dar

Erweitertes Modell für zukunftsfähige Schulentwicklung

Entwicklung geteilter Verantwortung

Die Entwicklung geteilter Verantwortung fungiert als übergeordnete Ebene, die die koordinierte Entwicklung aller Dimensionen ermöglicht. Sie orchestriert deren koordinierte Balance und integriert dabei sowohl distributive als auch visionäre Führungsaspekte.

Kinder als Gestalter:innen der Zukunft

Das Modell stellt die Befähigung der Kinder zu Gestalter:innen der Zukunft ins Zentrum. Die Expert:innen priorisieren dabei grundlegende Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen) als Basis, verstehen aber Kompetenzen für eine sich wandelnde Welt nicht als separates Element, sondern als Querschnittsaufgabe, die in alle Bereiche integriert wird.

Personal-entwicklung

Die Personalentwicklung umfasst die professionelle Weiterentwicklung aller schulischen Akteur:innen.

Partizipations-entwicklung

Neu

Die Partizipationsentwicklung ist die durch die Studie identifizierte neue Dimension. Sie fokussiert auf demokratische Teilhabe, Mitgestaltung und geteilte Verantwortung.

Unterrichts-entwicklung

Die Unterrichtsentwicklung zielt auf die Transformation der Lehr-, Lern- und Prüfungskultur.

Organisations-entwicklung

Die Organisationsentwicklung bezieht sich auf die strukturellen Rahmenbedingungen der Schule.

Kooperations-entwicklung

Die Kooperationsentwicklung umfasst die Zusammenarbeit innerhalb der Schule und mit externen Partnern.

Technologie-entwicklung

Die Technologieentwicklung wird differenziert betrachtet. Kreativ-produktive und kollaborative Ansätze werden gegenüber rezeptiven klar bevorzugt.

Haltungsarbeit als Fundament

Haltungsarbeit bildet das durchgängige Fundament, das die Interdependenz aller Dimensionen erst praktisch ermöglicht. Zukunftsfähige Schulentwicklung stellt primär eine kulturelle Transformationsaufgabe dar.

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Basierend auf: Autenrieth, Nina (2025): Distributed Digital Leadership in Grundschulen.

Eine Delphi-Studie zur Identifikation zentraler Handlungsstrategien für digitale Schulentwicklungsprozesse

Fortbildungsmodul

Auf Basis der Forschungsergebnisse wurde ein Fortbildungsmodul entwickelt mit Handlungsempfehlungen, Einführung in zentrale Begründungslinien für Digitale Grundbildung, Themen wie Distributed Leadership und konkrete Vorschläge für Unterrichtsentwicklung mit KI.

Zum Fortbildungsmodul
Förderhinweis